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In Barbara entsteht unsere 21. Schule!

Barbara, Sierra Leone.

Im Ort Barbara, Sierra Leone, bauen wir zurzeit unsere 21. Schule. Anlässlich dieses Schulbaus möchten wir euch ein bisschen hinter die Kulissen unserer Arbeit blicken lassen. Ihr sollt dabei nicht nur aktuelle Bilder des Bauprozesses sehen, sondern von Beginn an – zumindest über dieses Medium – mit dabei sein. 

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Schritt für Schritt zur neuen Schule in Sierra Leone

Der Bau einer neuen Schule in Sierra Leone bedarf einiges an Vorarbeit und Planung. Wir möchten euch einmal mitnehmen und euch den gesamten Prozess zeigen. Bereit? Los gehts!

1. Stakeholdermeeting

Im ersten Schritt veranlassen wir ein Stakeholdermeeting mit allen wichtigen Entscheidungsträger:innen einer Region. Dazu gehören z. B. Landbesitzer:innen, Schulleiter:innen der Schulen in der Region, Vertreter:innen des Dorfes, der Imam und andere Personen mit Interesse am Projekt.
Nach einem Gebet stellen sich alle Beteiligten vor. Danach wird das neue Schul-Projekt von uns vorgestellt und die Community des Dorfes einbezogen. In einer Diskussion werden Bedürfnisse der Community evaluiert und jede/r Beteiligte hat die Chance seine Interessen zu vertreten.
Danach werden Ansprechpartner:innen und Rahmenbedingungen festgelegt. Dazu zählen zum Beispiel Fragen nach Übernachtungsmöglichkeiten des Bauteams, wo Essen besorgt werden kann, wo Baumaterialien herzukriegen sind und was als Lager dienen kann.
Wenn alle Punkte geklärt sind, kann die Planung unsererseits vertieft werden.

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2. Bauplanung

Nachdem im Stakeholdermeeting alle Interessenten und Entscheidungsträger:innen ihre Bedürfnisse bezüglich der neuen Schule artikuliert haben, geht es an die Planung der Gebäude.
Zunächst erfolgt eine Bestandsaufnahme des alten Gebäudes und der Umgebung. Die erste architektonische Idee wird mittels Software grafisch aufbereitet. Dazu haben für die Schule in Barbara die Archtiteken von F2 Architekten ZT GmbH den Schulkomplex in ein Modell überführt.
Anhand dieses Modells wird dann gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung die Planung verfeinert. Wichtig ist natürlich, dass der Bau mit dem geplanten Budget realisierbar ist. Außerdem müssen äußere Umstände vor Ort wie z. B. die starken Regenfälle in der Regenzeit beachtet werden. Darauf muss auch bautechnisch reagiert werden, sodass das Modell in den weiteren Schritten überarbeitet wird.

3. Materialbeschaffung

Nach der Planungsphase der Gebäude und der Modellentwicklung geht es an die Planung, Beschaffung und die Produktion der benötigten Materialien. Parallel dazu wird das Gelände vor Ort vorbereitet.
Für unsere neue Schule in Barbara nutzen wir sogenannte Interlocking-Bricks für die Mauerarbeiten. Diese werden aus lokaler Erde hergestellt. Damit sparen wir eine Menge Zement. Lediglich für das Fundament werden Zementsteine produziert.
Bei der Produktion der Steine helfen uns die Dorfbewohner. Eine wichtige Aufgabe in dem Prozess stellt das Gießen der Steine dar. Das ist notwendig für die perfekte Aushärtung. Mittlerweile wurden bereits 30.000 Steine hergestellt.
Neben den Steinen werden mehrere Truck-Ladungen Sand, große Steine für das raue Fundament und Holz benötigt.

4. Finale Gespräche mit der Bevölkerung

Nachdem wir bereits die finale Planung der Schule und die Materialbeschaffung abgeschlossen haben, kommt nun ein weiterer sehr wichtiger Schritt dazu.
Bevor überhaupt der erste Stein gesetzt wird, werden noch einmal alle Stakeholder und Bewohner:innen der Umgebung eingeladen. Zu diesem Meeting klären wir alle noch offenen Fragen. Jeder darf noch einmal Bedenken, Wünsche und Anregungen äußern.
Bei unseren Tätigkeiten ist uns sehr wichtig, dass wir nicht am Bedarf der Bevölkerung vorbei handeln. Dieser Grundsatz ist essenziell!

5. Grundsteinlegung für das Fundament

Nachdem noch einmal mit der lokalen Bevölkerung alle wichtigen Details abgestimmt wurden, wird es nun ernst. Der Bau der Schule beginnt.
Zunächst gehen wir das Gelände mit den Verantwortlichen ab. Aufgrund fehlender technischer Hilfsmittel und Karten ist das meist die einzige Möglichkeit den Standort der Schule zu “visualisieren” und final festzulegen.
Danach kann die Arbeit beginnen. Nachdem die Gräben für das Fundament ausgehoben wurden, geht es ans Bauen. Das Fundament wird meist aus Zementsteinen gefertigt und relativ hoch angelegt, damit zur Regenzeit keine Schäden in den Räumen entstehen. Aufbauend auf dem Fundament entsteht danach Schritt für Schritt die neue Schule. Zunächst werden die Außenmauern gefertigt. Sobald die Mauerarbeiten beendet wurden, wird das Dach konstruiert. Als letztes werden Fenster und Türen eingesetzt sowie kleinere Abschlussarbeiten getätigt. 

Ab jetzt kann es losgehen!

Das war sie, eure Einführung in den Bauprozess einer Schule in Sierra Leone. Was hier so schnell und einfach klingt, dauert in Wirklichkeit eine ganze Weile. Es sind einige Abstimmungen zu treffen und mehrere Feedback-Schleifen zu durchlaufen. Gerade als Verein, der vor allem von Ehrenamtlichen unterstützt wird, ist diese Arbeit oft langwierig. Aber eins ist sicher, die harte Arbeit zahlt sich am Ende immer aus! 
Wir hoffen, wir konnten euch den Prozess ein wenig nahebringen. Im nächsten Blogpost werden wir euch über den aktuellen Stand der neuen Schule informieren – seid gespannt!

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