Female Empowerment in Sierra Leone!

Die letzten Monate standen für uns ganz im Zeichen des Female Empowerment. Sowohl auf unseren Social Media Kanälen als auch auf Projektseite haben wir unsere und eure Aufmerksamkeit stärker auf die Geschlechterungerechtigkeit in Sierra Leone gelenkt. 

„Die Ungleichheit der Geschlechter bleibt ein großes Hindernis für die menschliche Entwicklung. Mädchen und Frauen haben seit 1990 große Fortschritte gemacht, aber sie haben noch keine Geschlechtergerechtigkeit erreicht. Die Benachteiligung von Frauen und Mädchen ist eine der Hauptursachen für Ungleichheit.“

Die Situation in Sierra Leone

Auf dem Gender Inequality Index belegt Sierra Leone Rang 155 von 162. 
Die Situation ist alarmierend. Der Gender Inequality Index ist ein Ungleichheitsindex, der Aufschlüsse über geschlechtsspezifische Unterschiede in wichtigen Bereichen der menschlichen Entwicklung gibt.

Bildung

Arbeit

Besitz

Politik

Nur 44 % der Frauen in Sierra Leone sind alphabetisiert. Im Schnitt haben junge Frauen sieben Monate weniger Bildung erfahren als junge Männer. 

Gut bezahlte Jobs im informellen Sektor sind oftmals Männern vorbehalten. Somit ist ein Großteil der Frauen in der Landwirtschaft tätig.

Frauen dürfen in Sierra Leone kein Land besitzen, obwohl die Landwirtschaft oftmals ihre einzige Lebensgrundlage darstellt. 

Nur 12,3 % der Sitze im Parlament sind von Frauen besetzt. 

Wir finden: Solche Informationen sind ein guter Grund, unsere Tätigkeiten im Bereich Female Empowerment auszuweiten!

Die Situation der Mädchen in den Schulen

Untersuchungen zeigen, dass Mädchen während ihrer Menstruation nicht am Unterricht teilnehmen und somit eine große Bildungslücke entsteht. Die Situation der Mädchen während ihrer Periode ist sehr schwierig. Es gibt eine Reihe von Herausforderungen, die es für sie zu meistern gilt. 

Menstruation ist ein Tabuthema

Über den weiblichen Zyklus wird in Sierra Leone nicht offen diskutiert, sodass die Mädchen über Menstruation und Menstruationshygiene nicht aufgeklärt werden. Daher sind viele Mädchen überrascht und ängstlich, wenn ihre Periode einsetzt.

Fehlende Hygienestandards

Der Zugang zu Wasser-, Sanitär- und Hygienemöglichkeiten ist durch ein unzureichendes Wasser- und Abwassersystem stark erschwert. In den ländlichen Regionen haben nur 7 % der Bevölkerung Zugang zu sanitären Einrichtungen. Auch an den Schulen fehlt oftmals der Zugang zu Wasser und damit die Möglichkeit der einfachsten Hygiene für die Mädchen.

Fehlende Materialien

Materialien für die Menstruationshygiene, wie beispielsweise saugfähige Stoffe und Seifen sind nicht immer verfügbar oder zugänglich. Damit fehlen den Mädchen praktischen Anleitungen für den Umgang und die Nutzung von Hygienematerialien.

Auswirkungen auf den Schulalltag

Die Mädchen in Sierra Leone kämpfen in ihrem Schulalltag mit großen Herausforderungen. 

Stress und Scham im Unterricht

Mangelnde
Sanitärein-richtungen

Beeinträch-tigung des Schulbesuch

Den Mädchen fehlt es vor allem an Wissen über die Menstruation und welche praktischen Maßnahmen zur Menstruationshygiene ergriffen werden können.
Vor allem Angst vor Flecken und menstruations-bedingtem Geruch verursachen Stress und Scham.

Nur 5 % der Schulen in ländlichen Regionen in Sierra Leone haben Zugang zu adäquaten Sanitär- und Hygienemöglichkeiten!
Darum ist die Versorgung der Schulstandorte mit fließendem Wasser schlecht und die Mädchen haben keinen Rückzugsort für die einfachste Hygiene.

Der regelmäßige Schulbesuch und damit die aktive Teilhabe an Bildung wird enorm erschwert.
Viele Schülerinnen sind während ihrer Menstruation in der Schule stark abgelenkt oder fehlen komplett und verpassen damit den Unterricht.

Laut einer Untersuchung von UNICEF (2019) fehlten Schülerinnen in Freetown während des Untersuchungszeitraums (drei Monate) im Schnitt 4,2 Tage aufgrund fehlender Unterstützungsmöglichkeiten während ihrer Menstruation in der Schu

Mehr Informationen zum Thema Menstruation und der Herausforderungen der Schülerinnen erhaltet ihr in unserem Whitepaper!

Zeit für Female Empowerment - Zeit für Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung!

Einige NGOs in Sierra Leone haben praktikable Lösungen für Hygienemaßnahmen entwickelt und führen Aufklärungsworkshops durch. So auch Uman Tok

Der Name Uman Tok ist Krio und heißt in Englisch “Woman Talk”. Die Organisation hat sich der Menstruationsversorgung und sexuellen Aufklärung verschrieben. Dafür stellt Uman Tok Menstruations-Sets her, mit denen die Mädchen und jungen Frauen ihre Menstruation handhaben können und hält Vorträge  über reproduktive Gesundheit an Schulen.
Diese Sets beinhalten wiederverwendbare Binden, diverse Einlagen, Seife und Schlüpfer.
Mit der Herstellung dieser Sets schafft Uman Tok zudem Arbeitsplätze für Frauen vor Ort.
Die Näherinnen erhalten eine Berufsausbildung und regelmäßiges Einkommen, mit dem sie ihre Kinder versorgen können.

Unser MHM-Projekt

Mit Bildung können wir die jungen Frauen stärken. Wesentliches Ziel ist eine verbesserte Rolle der Frauen in der Gesellschaft durch mehr Teilhabe und offene Diskussionen ihrer Situation. Wenn Mädchen die notwendige Unterstützung während ihrer Menstruation haben, können sie ungehindert zur Schule gehen und eine vielversprechende Zukunft verfolgen.

Gemeinsam mit Uman Tok möchten wir die ersten 100 Schülerinnen in unserer Schule in Musaya mit Menstruationssets ausstatten und Aufklärungsworkshops halten!