Soziales Engagement als Schüler:in: Ein Erfahrungsbericht

“Jeder Regen beginnt mit einem Tropfen” – Aljoscha Muttardi 

So ähnlich ist es auch mit der Entwicklungszusammenarbeit, denn auch ein scheinbar kleiner Beitrag kann für Menschen in ihrer Lebensrealität vor Ort wie beispielsweise in Sierra Leone ganz Großes bedeuten. Soziales Engagement als Schüler:in kann sehr bereichernd sein. Warum Erfahrungen, die man bei der Entwicklungszusammenarbeit sammelt, bereichernd sind und wie man selbst aktiv werden kann, erzähle ich dir in diesem Erfahrungsbericht. 

Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung des Themas

Das Thema Entwicklungszusammenarbeit begegnete mir bereits in der Schulzeit am Gymnasium Warstade. Ich persönlich durfte den Forikolo e.V. und seine Projekte als Schülerin an meinem Gymnasium drei Jahre lang im Rahmen meiner Tätigkeit in der Schülervertretung als Mitglied unseres Ausschusses “Soziales Engagement” unterstützen.

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Soziales Engagement in der Schule: Die Anfänge

Bereits in der Vergangenheit wurde der Forikolo e.V. von uns Schülerinnen und Schülern unter tatkräftiger Unterstützung von unserer verantwortungsbewussten Schulleitung und engagierten Lehrkräften unterstützt. Hierbei sind insbesondere der inzwischen pensionierte Herr Kahrs und Frau Sander-Behr hervorzuheben, die die Unterstützung dieses Projektes über mehrere Generationen an unserer Schule jahrelang getragen haben. Unter Herrn Kahrs wurden diverse Projekte mit Schüler:innen vor Ort in Sierra Leone durchgeführt. Ebenfalls wurde das Projekt durch Spenden wie zum Beispiel durch Erträge gemeinsam gesammelter Pfandflaschen oder Kuchenverkäufe unterstützt. Zudem war Herr Kahrs mit einigen Schüler:innen im Namen von Forikolo auf einer Tagung in Loccum. 

Kurz bevor ich mein Engagement im Schülerrat und in der Schülervertretung aufgenommen habe, war Forikolo leider durch die Coronazeit etwas in den Hintergrund gerückt. Die Schülerinnen und Schüler, die sich in Zusammenarbeit mit Herrn Kahrs schon vorher für den Forikolo e.V. engagierten, haben dann nach einer Lehrkraft für die weitere Förderung des Vereins gesucht.

Frau Sander-Behr übernahm nach langer Suche die Verantwortung und erhält bis heute den Forikolo e.V. als Schultradition. Unser Ausschuss “Soziales Engagement” hat nach der Coronazeit vor allem dafür gesorgt, dass Forikolo wieder mehr in unserer Schule thematisiert wird. Denn durch den Wegfall von Arbeitsgemeinschaften, Elternabenden oder anderen schulischen Veranstaltungen an denen man Spendensammeln könnte oder auch nur die Möglichkeit in die Klassen zu gehen und über das Projekt zu informieren, hatten wir die Sorge, dass das Projekt Forikolo an unserer Schule langfristig in den Hintergrund rücken könnte.

Lesetipp: Möchtest du mehr über Sierra Leone erfahren? In unserer Länderinformation findest du interessante Einblicke!

Gründe für ein soziales Engagement als Schüler:in

An meiner ehemaligen Schule wurde zuletzt ein Spendenlauf im Jahr 2015 umgesetzt. Der Ausschuss “Soziales Engagement” hat einen weiteren Spendenlauf vorletztes Jahr in die Planungsphase eingebracht. Durch solche Aktionen kann eine Schulgemeinschaft über nachhaltige Traditionen zusammenwachsen, gemeinsame Erinnerungen schaffen und gleichzeitig etwas für den guten Zweck tun und über die eigene Region hinaus bewegen. Entwicklungszusammenarbeit im schulischen Kontext bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich der Wichtigkeit der Unterstützung von Menschen, die weniger Privilegien genießen als man selbst, auseinanderzusetzen. Genau deswegen ist es meiner Meinung nach so wichtig, Projekte wie die Unterstützung für Forikolo an seiner eigenen Schule zu etablieren. Niemand ist zu klein oder zu jung, um einen wirkungsvollen Beitrag leisten zu können! 

Mir persönlich hat es immer sehr viel Spaß gemacht, als Schülerin Projekte für Forikolo mit organisieren zu dürfen. Es liegt eine gewisse Magie darin, ganz alltägliche Dinge zu tun, wie beispielsweise Kuchen Zuhause vorzubereiten und damit in einer anderen Region der Welt einen ganz besonderen Beitrag für andere Menschen zu leisten. Selbst wenn es damit nur einem einzigen Menschen für eine Sekunde besser gehen würde, hat sich die Mühe schon gelohnt! 

Gründe für dein Engagement im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit

  • Stärkung der Schulgemeinschaft
  • Spaß an gemeinsamen Aktionen
  • Reflexion der eigenen Privilegien
  • Blick über den Tellerrand
  • Reminder: Entwicklungszusammenarbeit kennt keine Altersgrenze

Kleine Aktionen im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit: Beispiele

Was ist im schulischen Kontext im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit überhaupt umsetzbar, wird man sich vielleicht fragen. Und tatsächlich ergeben sich aus meiner persönlichen Erfahrung als ehemalige Schülerin Möglichkeiten, die weniger Zeit- und Organisationsaufwand beanspruchen, aber eine große Wirkung haben können. 

  • Verkäufe oder “Spendenabende”: Während meiner Schulzeit haben wir als Schüler:innen beispielsweise Kuchenverkäufe organisiert. Veranstaltungen wie zum Beispiel Elternabende, Schulfeiern, Elternsprechtage, schulinterne Infoveranstaltungen etc. können hier einen Rahmen bilden. Allerdings haben wir es dabei in der Regel so gehandhabt, dass wir Kuchen und Getränke wie Kaffee und “Capri-Sonne” oftmals ohne direkte Preise angeboten haben. Stattdessen setzten wir auf freiwillige Spendenbasis. Der Vorteil hierbei ist, dass manche Menschen für einen guten Zweck bereit sind, mehr Geld zu spenden, als sie normalerweise ausgegeben hätten, wenn Fixpreise angeboten werden. Diese Herangehensweise hat uns an einem Abend von wenigen Stunden auch schon einmal über 400€ für den Forikolo e.V. eingebracht. Die Kosten für die Anschaffung von Materialien für Kuchen und Getränke kann man sehr gut durch ein mögliches Konto der Schülervertretung decken, ohne die Spendengelder dafür zwingend minimieren zu müssen. 
  • Infoveranstaltungen: Wir haben regelmäßig einen Stand über das Projekt Forikolo und unser Engagement an unserem jährlichen Schnuppertag für die neuen fünften Klassen organisiert. Dies wurde oftmals von Schülerinnen und Schülern anderer Jahrgänge durchgeführt und nicht (nur) von unserem Ausschuss.
  • Infomaterialien: Ein weiteres Beispiel ist, dass wir auch an Elternabenden damit begonnen haben, mit Flyern sowie Pinnwänden unser Engagement und den Verein vorzustellen. Genauso gut eignen sich für den Schulalltag Info-Pinnwände und Schaukästen, falls diese in der jeweiligen Schule vorhanden sind oder leicht zu installieren sind. Damit können Bilder des Projektes präsentiert und die eigenen Fortschritte als Schulgemeinschaft in der Entwicklungszusammenarbeit dokumentiert werden. Unsere Schule hat darüber hinaus auch einen kleinen Informationsteil über den Verein Forikolo und sein Anliegen auf unserer Schulwebsite, welcher von einem Schüler unserer Schule erstellt wurde. 

Größere Aktionen im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit: Beispiele

Neben diesen “kleineren Projekten ” sind natürlich auch Projekte anderer Größenordnung realisierbar. Beispiele hierfür sind unter anderem die Organisation von Spendenläufen oder ähnlichen größeren schulinternen Events z.B. unter dem Motto “Spenden für Forikolo”. Derartige Projekte benötigen aber wesentlich mehr Planungszeit als andere und stoßen unter Umständen auf interne Hürden, wie die Tatsache, dass alle teilnehmenden Schüler:innen für den Großteil des Tages freigestellt werden müssten oder vielleicht in dem Kalenderjahr schon andere und größere Projekte geplant waren. Dadurch könnte sich der Umsetzungszeitraum für das Event, dass man an seiner Schule (wieder-)einführen wollte, noch etwas hinauszögern. Unsere Schulleitung war von derartigen Projekten aber stets sehr begeistert, weil sie die Schulgemeinschaft stärken und bei den Schülerinnen und Schülern ein weitsichtiges Bewusstsein für Menschlichkeit, Toleranz und Nachhaltigkeit schaffen. 

Mein Tipp aus Erfahrung: Gerade Projekte dieser Größenordnung erfordern gute Planung und Kommunikation! Also immer frühzeitig mit Lehrkräften bzw. speziell dafür vorgesehenen Lehrkräften wie bei uns den SR- und SV-Lehrkräften sprechen und gemeinsam planen. Entwicklungszusammenarbeit klappt wie Vieles im Leben am Besten in Teamarbeit!

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Interview: Soziales Engagement an der Schule

Zum Schluss dieses Beitrags möchte ich nochmal ein paar Gedanken meiner ehemaligen Lehrerin Frau Sander-Behr wiedergeben, die mir und auch den anderen unseres damaligen Ausschusses stets zur Seite gestanden hat. In den letzten Jahren hat sie sehr viel Herz in Forikolo investiert und mit uns gemeinsam das Erbe der Schultradition “Forikolo e.V” von den Schüler:innen vor unserer Zeit und Herrn Kahrs mit uns gemeinsam am Leben erhalten.

Ich habe Frau Sander-Behr unter anderem gefragt, was ihr über ihr Engagement für Forikolo besonders im Kopf geblieben ist und warum sie anderen Lehrkräften, Schülerinnen/Schülern und Schulen empfehlen würde, Forikolo zu unterstützen. Sie hat mir gesagt, dass es vor allem besonders war, zu sehen, wie die Schülerinnen und Schüler aus Eigeninitiative über Jahre hinweg und über den Wechsel in der projektbetreuenden Lehrkraft hinaus, Forikolo als Schultradition getragen haben. Forikolo ist bei uns fast so lange eine Tradition wie es den Verein selbst gibt, sodass der Verein bis heute an unserer Schule und hoffentlich auch in Zukunft von unserer Schule gefördert wird! Als Gründe die für ein Engagement für Forikolo sprechen nennt sie folgende: 

  1. Länderübergreifendes Engagement 
  2. Entwicklungszusammenarbeit ist wichtig und nötig 
  3. Schüler:innen helfen anderen Schüler:innen, was das Motto der Organisation “Hilfe zur Selbsthilfe” sehr gut unterstreicht 
  4. Für Schüler:innen ist es eine besondere Erfahrung zu sehen, was sie mit dem, was sie in ihrem Alltag tun, für andere Schüler:innen bewirken können

Fazit: Soziales Engagement als Schüler:in lohnt sich!

Abschließend möchte ich meiner Schule und allen beteiligten Personen von Herzen danken, dass sie mir und anderen Schüler:innen diese besondere Erfahrung der Entwicklungszusammenarbeit im Schulalltag ermöglicht haben. Ich kann aus meinen Erfahrungen nur empfehlen, sich mit wichtigen Themen schon früh auseinanderzusetzen und sich zu engagieren. Es lohnt sich nicht nur für die Erweiterung der persönlichen Erfahrung, sondern vor allem weil man hiermit mehr als einen Menschen glücklich machen kann und selbstloses Handeln lernt. 

Forikolo kann auch zu einer neuen Schultradition werden! Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Aktivwerden!

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